Der Kater ist schwer krank!
Kennt Ihr das Gefühl, dass man immer dann, wenn es gut läuft im Leben, einen Dämpfer bekommt? Ich habe das jetzt schon öfters erfahren und gerade diese Woche war wieder so ein Moment. Alles läuft super, der Berg an Arbeit, den man so hat, wird kleiner, man hat Oberwasser. Und dann sagt der Tierarzt, dass der Kater schwer krank ist. Bäm, und wieder haut Dir das Leben eine rein…
Eigentlich wollte ich ja meine Serie über Kinder unter Erziehung meiner Erfahrungen dazu aufschreiben. Wird aber nix, denn wir haben diese Woche erfahren, dass unser Kater Paul (4 Jahre) einen Darmtumor hat. Die Aussagen der Ärzte, dass das ungewöhnlich ist für so eine junge Katze etc. helfen nicht wirklich, denn er ist einfach schwer krank. Und wieder merkt man, dass ein Haustier eine Seele hat, um die man sich sorgt, ihn vermisst und vor dessen möglichem Tod man Angst hat.
Vor allem für Filip ist das alles ein sehr trauriges Erlebnis. Der Kater ist jetzt bereits seit 4 Tage nicht mehr bei uns zu Hause und ich muss Euch sagen, es ist schlimm!
Was ist passiert?
Paul ist ein stattlicher Kerl, wiegt 7,5 kg. Ich muss eigentlich sagen, er wog 7,5 kg. Denn er hat seit einem uns unbekannten Zeitpunkt ca. 1,5 kg abgenommen. Jetzt hat er noch 6 kg. Von Januar bis März 2018 verlor Paul ca. 0,5 kg an Gewicht. Das hat uns hellhörig gemacht. Blutbild und Allgemeinzustand bis auf den Gewichtsverlust alles OK. Also haben wir ein Ultraschall machen lassen. Dieses Ultraschall hat ein Verdickung am Darm erkennen lassen.
Wir sollten daraufhin auf Anraten der Tierärztin nach Hofheim in die Tierklinik. Die Tierärztin hat uns bereits am selben Tag angekündigt, da es durchaus dringend ist, denn Paul hat so gut wie nichts mehr gefressen. Er würde uns also schlicht verhungern, wenn wir nicht schnell handeln. Ich erzähle Euch das so genau, weil ich mehr denn je der Meinung bin, dass man sich nicht auf Profis verlassen kann und darf. Nutzt Euren gesunden Menschenverstand und vor allem auch Euer Bauchgefühl und hinterfragt die Aussagen, die man Euch entgegenbringt.
Nie wieder Tierklinik Hofheim!
Zurück zur Tierklinik Hofheim. Ich habe am nächsten Morgen gleich angerufen. Mal abgesehen davon, dass ich ca. 10 mal aus der Warteschleife geflogen bin, hatte ich dann eine Dame dran, die mir nach meiner Darlegung der Dringlichkeit erläuterte, dass ein Tumor-Termin erst wieder ab dem 09. April 2018 möglich wäre. Ich habe dann kurz gerechnet und erwiderte, das sind ja 2 Wochen!! Ja, früher wäre nicht möglich. Ich habe dann nochmals erwähnt, dass der Kater bis dahin schlicht verhungert ist. Sie sagte, ich könne ja in die Notfallsprechstunde kommen, es wäre aber vollkommen offen, ob ich dort einen entsprechenden Spezialisten zu sehen bekäme. Ich habe nochmals nachgefragt, ob Sie verstanden habe, dass ich nicht wegen einem abgebrochenen Zehennagel vorstellig würde, das hat sie aber alles nicht beeindruckt. Ich habe dann auf meinen Bauch gehört, der mir gesagt hat, ich muss eine andere Lösung finden. Wenn wir nach Hofheim gehen und uns einfach darauf verlassen, dass „schon irgendjemand Erbarmen hat“, dann stirbt unser Kater. Und ich habe auf meinen Bauch gehört. Ich empfehle Euch, die Tierklinik in Hofheim zu meiden, wenn es mehr ist als ein eingewachsener Zehennagel.
Immer wieder Uni Gießen!
Das die Uni in Gießen eines der Zentren, wenn nicht sogar das Zentrum für Veterinärmedizin ist, ist nicht unbekannt. Also kurzerhand dort angerufen und ich war sofort gut betreut. Da sind einfach Profis am Werk. Ohne Vorankündigung und nur aufgrund meiner telefonischen Aussagen wurde gleich alles arrangiert. Wir sind sofort hingefahren und es lief alles ab, wie am Telefon geplant. Wir kamen sofort dran, Paul wurde umfassend untersucht, Ultraschall, Röntgen, persönliche Untersuchung – alles tiptop. Profis eben! Und dabei auch immer freundlich, verbindlich, verlässlich. Ich kann Euch nur empfehlen, die Uniklinik in Gießen zu fragen, wenn Ihr wirklich Hilfe haben wollt.
Wir haben zusammen mit den Ärzten entschieden, dass Paul auf jeden Fall operiert werden soll. Wir haben in dort gelassen, was echt schlimm ist. Muss aber sein. Am nächsten Tag sollte die OP sein, was leider nicht geklappt hat. Paul hatte einen Kreislaufzusammenbruch und musste reanimiert werden. Doe OP wurde abgebrochen. Die Herzuntersuchung ergab keinen Schaden am Herzen, vermutlich war es einfach zu viel für eine eh schon schwache Katze.
Paul wartet auf die OP
Die gute Nachricht ist: es geht ihm soweit gut. Er hat keinen Schaden vom Herzstillstand erlitten, Körperfunktionen sind alle i.O. Und jetzt hoffen wir, dass er heute, am Karfreitag, endlich operiert werden kann. Wenn wir ein wenig Glück haben, dann hat Paul ein Karzinom, das sich gut operieren und damit auch heilen lässt. Wenn es schlecht läuft, dann hat er ein Lymphom, das sich nicht heilen lässt. Das alles wissen wir aber nach der OP. Jetzt warten wir alle sehnsüchtig auf den Anruf aus Gießen. Ich werde weiter berichten.